Das Leben ist schön

»Das Leben ist schön«, sagt sie, schaut dabei auf den von Wolken besprenkelten, in zartesten Farben spielenden Abendhimmel, dessen Leuchtkraft immer weiter zu- anstatt abnimmt, beginnt sich im Rhythmus des Windes zu wiegen, ihn zu atmen als sei es der zarte Kuss der Liebe der sie streift, sie sanft am Nacken berührt und ihr süße Worte zuflüstert - Worte, die Erinnerungen schaffen und sich im gleichen Augenblick ihnen bemächtigen, um das schönste der Gefühle, nämlich das der allumfassenden Liebe zu wecken und sie im Winde wiegend vorzufinden, träumend auf ihre schöne Welt blickend und abwesend zugleich; und sie dreht sich im Kreise der Unendlichkeit, steigt dabei höher und höher empor, lässt die vorbeiziehenden Vögel vor Neid erblassen, sei es, weil sie noch nie so etwas Schönes gesehen haben, sei es, weil sie zitternd vor Angst und Verlangen ihrem großen Vergnügen zusehen dürfen, kommt den langsam dahinziehenden Wolken des Himmels immer näher, verschmilzt mit den Farben des von der untergehenden Sonne glänzenden Horizonts, explodiert in sichtlicher Wonne und alles überstrahlendem Glanz, lässt die ersten Sterne aufleuchten und sie ihr den Weg zurück zur Erde weisen, auf der sie stehen, in den zarten alles umfassenden Himmel blickend den kühlen Wind bewundern und sich sagen hören wird: »Das Leben ist schön.«